Clownschule Tübingen

Einführung in das Arbeitsfeld des Klinik-Clowns

Klinikclownsausbildung seit 1999

logo-clownschule-tuebingen

Art und Ziel der Fortbildung

Zusatzqualifikation für Clownarbeit in Medizin und Pflege.

Durch die 1,5 jährige intensive Fortbildung werden die Teilnehmenden so auf ihren Einsatz in Kinderkliniken und Pflegeeinrichtungen vorbereitet, 
dass sie in der Lage sind, kreative, respektvolle und heitere Begegnungen mit Patient*innen und Bewohner*innen zu ermöglichen. In der Fortbildung vertiefen und erweitern die Teilnehmenden zunächst das eigene Clownspiel, dann entwickeln sie das Profil Klinikclown für Einrichtungen der Kinder-und Jugendmedizin oder Pflegeheimclown für  Geriatrie und Pflegeeinrichtungen. Die Fortbildung befähigt die Teilnehmenden Clownbesuche durchzuführen, Lachen und Leichtigkeit in den Heim- oder Klinikalltag zu bringen, eine Atmosphäre der Entspannung und Wertschätzung herzustellen und Freiräume für das Erleben persönlicher Identität, aktivierendes Miteinander und Freude zu ermöglichen.

Lehrer*innen

Christel und Klaus Ruckgaber
bilden seit mehr als 20 Jahren Clowns für die Tätigkeit als Klinikclowns aus. Beide waren selbst für unfalltraumatisierte Kinder als Clowns unterwegs, sind nicht mehr als Klinikclowns tätig, haben aber einen direkten Bezug zur Praxis durch ihre Funktionen beim Verein Clowns im Dienst e.V., den sie auch gegründet haben. (künstlerische Leiterin, Ausbilderin und Vorsitzender)

Voraussetzung

Vor der Zulassung zur Fortbildung/Zusatzqualifikation steht die Teilnahme an zwei Auswahlseminaren. In den Auswahlseminaren werden Infos zum Kursinhalt gegeben und die Teilnehmenden können die Kursleiter und ihre Art zu unterrichten kennenlernen. Es werden nur TeilnehmerInnen zur darauffolgenden Zusatzqualifikation/Fortbildung zugelassen, die nach Einschätzung der Kursleitenden geeignet sind, die Fortbildung zu absolvieren. Feedback nach den Auswahlseminaren.

Abschluss

Abschluss  der Fortbildung ist die selbstständige Durchführung einer Clownvisite (im Clownduo) in einer von der Schule ausgewählten Kinderstation der Uniklinik oder in einem Wohnbereich einer Pflegeeinrichtung. Diese Visite ist umrahmt von einer ausführlichen Vor- und Nachbereitung und einem abschließenden Feedback. Nach erfolgreichem Abschluss der Fortbildung erhalten die TeilnehmerInnen eine Seminarbescheinigung und ein Zertifikat.

Dauer

  • Insgesamt mind. 1,5 Jahre; die Zusatzqualifikation besteht aus zwei aufeinanderfolgenden Kursteilen 1 und 2
  • 1 - Grundlagen Clownspiel in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen, mind. 7 Wochenenden
  • 2 - Spezialisierungskurs Profil Kinderklinik- oder Pflegeheimclown, mind. 8 Wochenenden
  • Es gibt einen Vertrag für den ersten Grundlagenkurs und für den Aufbaukurs. Nach dem Grundlagenkurs gibt  es für für alle Teilnehmenden ein ausführliches individuelles Feedback. Danach besteht die Möglichkeit, aus dem Kurs auszusteigen. Es kann auch eventuell einem Teilnehmenden nahegelegt werden, den Kurs nicht fortzuführen

Teilnehmer*innen

12 Teilnehmer*innen

Praxis

Basiskurs:

  • Vertiefung Clownfigur, Komik
  • Improvisation, Bewegung/Tanz , Stimme
  • Präsenz, Empathie, Achtsamkeit
  • Authentizität 
  • Teamspiel, Partnerspiel
  • Kontakt und Kommunikation mit »Publikum«, Intensive Übung des Clownspiels und Clownarbeit in der Begegnung
  • »Emotionale Kommunikation« als Grundlage für Interaktion und Aktivierung
  • Umgang mit Figur und Gegenstand
  • Reflektion der eigenen Clownfigur

Aufbau Spezialisierungskurs:

  • Improvisation, Clowntechnik, Timing 
  • Erarbeitung von tragfähiger Clownfigur, Duospiel 
  • Erarbeiten von individuellem Repertoire, Musik, Instrument, Gesang, Liedgut
  • Einsatz Handfiguren, Erarbeitung Kostüm, »Koffer«
  • Exemplarisches Üben von Clowneinsätzen
  • Kommunikation im Kontakt mit »Patient*innen«, exemplarisches Üben
  • Kommunikation mit Menschen mit Beeinträchtigung
  • Regelmäßiges Feedback und Reflektion
  • Erarbeitung und ausführliche Vorbereitung der Clownvisiten in Kinderklinik und Pflegeheim

Theorie

Klinikclown: 

  • Basistheoretische Grundlagen kindliche Entwicklung, Bedeutung von Spiel und Lachen im Kindes-und Jugendalter, Auswirkung von Institutionalisierung und  Krankheit auf Selbstbild, Bedeutung von Familie und Geschwisterkindern
  • Situation und Institution Kinderklinik, Kommunikation mit Station oder Wohnbereich, »Übergabe«  etc. 

Geriatrieclown: 

  • Bedeutung von Alter und gesellschaftlichen Bedingungen, Biografiearbeit
  • Bedeutung von Krankheit und Selbstverständnis
  • Dementielle Erkrankung und Kommunikationsformen
  • Besonderheit Institution Geriatrie/Pflegeheim etc.

Allgemein: 

  • Tod und Abschied
  • Kommunikation mit Institution
  • Ethischer Kodex, Dachverband und Vereinsarbeit/ freies Clownsein
  • berufliche Anforderungen, Hygiene, Schweigepflicht, Datenschutz
  • Grundlagenwissen Humor und Lachen in Studien
  • Geschichte Clownarbeit in soz. Institutionen etc.
  • Literaturliste und Leihbibliothek